Das wahre Leben ist leicht wie eine Feder

Das wahre Leben ist leicht wie eine Feder

Eine Geschichte aus dem zen-buddhistischen Gedankenkreis:

Es war einmal ein sehr trauriger Schüler, der seinen spirituellen Meister fragte: „Bitte lieber Lehrer kannst du mir endlich das Geheimnis verraten, um wirklich glücklich zu sein? Ich will auch so glücklich sein, wie du es immer bist.“ Der Meister antwortete mit einem milden Lächeln: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich.“

Der Schüler schaute verdutzt: „Was du mir sagst, mache ich doch auch. Ich liege, stehe auf, gehe und esse. Aber ich bin nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?“ Daraufhin fügte der Meister hinzu: „Sicher liegst du auch, stehst auf, gehst und isst. Aber während du liegst, denkst du schon ans Aufstehen. Während du aufstehst, überlegst du, wohin du gehst, und während du gehst, fragst du dich schon, was du essen wirst.

Solange du nicht vollkommen gegenwärtig bist, liegen deine überflüssigen Gedanken wie eine schwere Last auf deinen Schultern. Doch das wahre Leben ist leicht wie eine Feder - in Wahrheit sind wir es selber, die uns immer wieder belasten“, sagte der Meister, noch immer lächelnd. „Aber …“ wollte der Schüler einwenden, doch der Meister hob die Hand und sagte: „Dieses Aber, mein Sohn, wiegt allein schon eine Tonne.“

(Bildmotiv: ©sarah.quarelle)